Donnerstag, 03 Mai 2012 14:52

Südwestdeutsche Meisterschaft in Iffezheim

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… ......oder wie ein Ausflug nach Paris beinahe in greifbare Nähe gerückt wäre ....

Am Sonntag, den 22.04.2012 fand in Iffezheim bei Baden-Baden die Südwestdeutsche Meisterschaft statt. Verletzungspech, schulische oder andere triftige Gründe sorgten in diesem Jahr dafür, dass wir auf einige Wettkämpfer verzichten mussten und nur mit einer kleinen Teilnehmerzahl antreten konnten. Da Henrik an diesem Tag wieder als Kampfrichter gefordert war, stellte ich mich darauf ein, die Betreuung von Metehan, Markus und Sarah zu übernehmen.

Wie immer, wenn wir auf Turniere fahren, gehört frühes Aufstehen zum Pflichtprogramm. Zeitig auf den Beinen zu sein, ist prinzipiell auch kein Problem für uns, weil wir durch Schule, Beruf und Dojo unter der Woche mehr oder weniger daran gewöhnt sind. Wie man aber an Wochenenden, wenn man eigentlich viel lieber ausschlafen würde, freiwillig aus dem Bett steigen kann, um pünktlich um 6.30 Uhr abfahrbereit am Dojo zu stehen, wird sich mir wohl nie so wirklich erschließen…....

Nach einer knapp zweistündigen Fahrt (mit einer nicht sehr gesprächigen Reisegruppe), lenkte Sarah unsere Aufmerksamkeit auf ein Autobahn-Schild, auf dem "Paris" zu lesen war. Etwas voreilig ließ ich mich zu der Äußerung hinreißen, einen dreifachen Titelgewinn mit einer Spritztour in die französische Hauptstadt zu krönen…..... - eine eigentlich nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung, die mich im Laufe des Tages noch ganz schön ins Schwitzen bringen sollte..….

In der Sporthalle angekommen, hatten wir noch etwa eine halbe Stunde Zeit, bis es losging. Markus und Sarah bereiteten Metehan noch einmal intensiv auf den gleich beginnenden Kata-Wettkampf vor, während ich mir eiligst die Vorrundengegner auf den Listen notierte.

Metehan durfte in der Altersklasse der 9 - 11jährigen gleich als erster an den Start. Im ersten Vorrundenkampf schied Metehan leider unglücklich aus, nachdem der Hauptkampfrichter, trotz Gleichstand, die Fahne für den Kontrahenten hob. Direkt im Anschluss an die Kata-Begegnungen wurden die Teilnehmer dieser Altersklasse im Kihon-Ippon-Kumite aufgerufen. Einmal mehr zeigte "unser Jüngster", dass er in dieser Disziplin kaum zu stoppen ist. Mit schnellen Angriffen setzte er sich von Runde zu Runde durch und ging am Ende verdient als Sieger hervor. Unsere Freude darüber war riesengroß und plötzlich kam mir irgendwie meine scherzhafte Bemerkung von heute Morgen in den Sinn…....

Während Henrik nahezu pausenlos im Einsatz war und fleißig schiedste, hatten wir nun eine längere Wartezeit zu überbrücken, bis die beiden "Großen" an den Start durften.

Gegen 15 Uhr war es dann so weit: Sarah und Markus starteten in Kata. Leider fanden ihre Wettkämpfe zeitgleich auf den beiden äußersten Kampfflächen statt. Wohl aus Rücksichtnahme auf seine hechelnd zwischen den Kampfflächen hin und her hetzende Betreuerin, schien Markus mir weitere Mühseligkeiten ersparen zu wollen und schied vorzeitig aus. Somit konnte ich mich voll und ganz auf die nächsten Begegnungen konzentrieren, die Sarah in dieser Disziplin zu bestreiten hatte. Bereits von Beginn an wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und konnte mit alle Katas überzeugen. Souverän setzte auch sie sich gegen alle Konkurrentinnen bis ins Finale durch und landete mit ihrer Kürkata Bassai-Dai auf Platz 1. Jetzt hatten wir den zweiten Titelgewinn in der Tasche und plötzlich fing ich an etwas nervös zu werden bzw. mir Gedanken darüber zu machen, wie ich mich eigentlich erkläre, wenn das Unerwartete plötzlich eintreten sollte…..

Direkt im Anschluss startete Markus im Jiyu-Kumite, verbunden mit großen Hoffnungen seiner beiden Mitstreiter und erstmalig in der Altersklasse der 16 - 17jährigen. Ehrlich gesagt staunte ich nicht schlecht, in welchen "Größenordnungen" diese Kategorie vertreten war. Nichts desto trotz zeigte er sich wenig davon beeindruckt und schied erst im Kampf um den Poolsieg gegen den Kaderathleten und späteren Sieger Pascal Christmann aus Kaiserslautern aus. Am Ende erkämpfte er sich verdient den 3. Platz und erreichte damit ein bemerkenswertes Ergebnis, mit dem ich, zugegebenermaßen, nicht gerechnet habe, nachdem ich die vergleichsweise wenig zierlich proportionierten Gegner zu sehen bekam. Im Dojo werden wir uns wohl in allernächster Zeit kalorienreich dem gewichtsmäßigen Nachholbedarf unseres Leichtgewichts zu widmen haben…...

Auch wenn wir Markus natürlich alle fest die Daumen gedrückt haben, war ich am Ende nicht ganz unglücklich darüber, dass wir mit dieser Platzierung gegen 17 Uhr die Heimreise nach Wiesbaden antreten konnten und uns ein Umweg über Paris erspart geblieben ist….....…;-)

In diesem Sinne....herzlichen Glückwunsch zu diesen tollen Erfolgen!

Metehan Ay, 1. Platz Kihon-Ippon-Kumite
Sarah Ernst, 1. Platz Kata
Markus Busch, 3. Platz Jiyu-Kumite

 

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