Karate als Kampfsport

Karate als sportliche Wettkampfdisziplin wurde erst nach dem 2. Weltkrieg entwickelt. Beim sportlichen Wettkampf sind grundsätzlich zwei Wettkampfformen vorgesehen:

  • das KATA-Turnier
  • das KUMITE-Turnier

KUMITE

Beim KUMITE (oder freier Kampf) stehen sich die beiden Kontrahenten auf der Kampffläche zum Zweikampf gegenüber. Die Bedingungen, unter denen der Kampf stattfindet, sind äußerst realistisch; man kann hier von einer höchsten Steigerung sämtlicher Aspekte des Karate sprechen. Während des Kampfes, dessen Dauer festgelegt ist, versucht jeder der beiden Kämpfer, mit Angriffstechniken Wertungen zu erzielen, wobei die Kriterien für eine wertbare Technik im wobei die Kriterien für eine wertbare Technik im Regelwerk genau festgelegt sind.

Diese Kriterien sind so gehalten, dass bei ihrer Beachtung Verletzungen des Gegners ausgeschlossen sind. So ist es zum Beispiel verboten, den Gegner mit einer Technik am Kopf zu treffen, das heißt die Technik muss unmittelbar vor dem Ziel abgestoppt werden, wozu eine entsprechende Beherrschung der Technik und des Körpers notwendig ist.

Die Wertungen der Techniken werden unmittelbar nach Ausführung von dem an der Kampffläche befindlichen Kampfrichter ausgesprochen. Die Gestik und die Bedeutung der Kampfrichterentscheidun gen sind aus einem Merkblatt ersichtlich. Erreicht einer der beiden Kämpfer einen ganzen Punkt (Ippon) während der regulären Kampfzeit, wird der Kampf vorzeitig beendet, ansonsten wird der Sieger durch eine Entscheidung der Kampfrichter ermittelt. Ein Unentschieden ist nur bei Mannschaftskämpfen möglich.

Die Zielregionen für eine wertbare Technik sind begrenzt auf Kopf (einschließlich Nacken), seitlicher Hals, die Brust (vorn und seitlich, einschließlich Solarplexus, Rippen, Magen) und den Rücken (Rückgrat und Nieren).

Die Bedingungen für Ippon sind unter anderem:

  • saubere Technik,
  • gute Haltung,
  • starke Kraftkonzentration (Kime),
  • gutes Timing,
  • korrekte Distanz

Werden die Bedingungen für Ippon nicht erfüllt, besteht die Möglichkeit, den Angriff mit einem halben Punkt (Waza-ari) zu werten. Erzielt ein Kämpfer in einem Kampf zwei Waza-ari, so werden sie als (Awasete-) lppon gewertet und der Kampf ist ebenfalls beendet. 

KATA

Die KATA ist einfach gesagt, ein Kampf gegen imaginäre Gegner. Sie war ursprünglich die einzige Wettkampfform des Karate. Die Kata ist eine Folge genau festgelegter Angriffs- und Abwehrtechniken. Äußerlich stellt die Kata einen Scheinkampf gegenüber mehreren Angreifern dar, die sich aus verschiedenen Richtungen nähern. Es gibt ca. 30 unterschiedliche.

Die Schönheit der Kata liegt in ihrem Zutagetreten von Kampfgeist, Geschmeidigkeit der Bewegung und Rationalisierung der Aktionen. Somit verkörpert die Kata Ästhetik und gleichzeitig Härte und Nutzanwendung für den realen Kampf. Die einzelnen Katas unterscheiden sich neben der Art und der Abfolge der Einzeltechniken vor allem auch im Rhythmus.

Es gibt langsame, kraftvolle mit Betonung der Atmung und Kraftkonzentration und solche, die dynamisch, schnell und wendig vorgeführt werden. Katas werden ähnlich der Kür beim Eiskunstlauf bewertet, wobei die höchste und niedrigste Wertung gestrichen werden. Sieger ist der Karateka mit der höchsten Gesamtpunktzahl.

Katas werden ähnlich der Kür beim Eiskunstlauf bewertet, wobei die höchste und niedrigste Wertung gestrichen werden.Sieger ist der Karateka mit der höchsten Gesamtpunktzahl.  Die Bewertungskriterien sind dabei:

  • exakte Ausführung der jeweiligen Kata im Ablauf Exaktheit der angewandten Techniken und Starke
  • Krafteinsatz sowie Einsatz der Kraft im richtigen Zeitpunkt
  • Ausstrahlungskraft des Karatekas mit und durch die Kata

Bei einer Mannschaftskata, bei der eine Kata von drei Karateka in einer bestimmten Formation gleichzeitig vorgeführt wird, kommt als weiteres Bewertungskriterium die Synchronität der einzelnen Bewegungsabläufe hinzu.

Dr. Wolfgang Gutte

 

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